Einflussnahme von MfS, SED und staatlichen Einrichtungen auf eine (nicht-kirchliche) Umwelt-Gruppe in Erfurt
Die Überwachung und die repressiven Maßnahmen des "Ministeriums für Staatssicherheit der DDR" (MfS) im Zusammenspiel mit dem staatlichen Einrichtungen und der "Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands" (SED) einer Erfurter Umweltgruppe des Kulturbundes der DDR während der 1980er Jahre führten dazu, dass die Arbeit und das Engagement der Beteiligten ständig behindert und blockiert wurden, letzlich löste sich die Gruppe auf.
Obgleich diese (nicht-kirchliche) Umweltgruppe lediglich öffentliche Diskussion und demokratische Teilhabe an der Umweltschutzpolitik der DDR eingefordert hat, gerieten deren Protagonisten bereits wenige Wochen nach Gründung dieser Interessengemeinschaft Umweltschutz/Umweltgestaltung (im Folgenden auch Umweltgruppe oder Erfurter Umweltgruppe genannt) unter den Verdacht der Politisch-Ideologischen Diversion (PID) und Politischen Untergrundtätigkeit (PUT) ins Blickfeld des MfS.
Die umfassenden Überwachungs- und Zersetzungs-Maßnahmen zu besonders engagierten Personen sind auf mehrere Tausend Seiten umfassenden Unterlagen des MfS dokumentiert.
Joachim Heinrich, selbt Mitglied dieser Gruppe, hat nach der Öffnung der Stasi-Akten diese "Zersetzung" dokumentiert, Teile seiner Erarbeitungen werden hier dargestellt.
Die gesamte Arbeit ist als Publikation beim Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen in Thüringen erschienen:
Michelmann, Jeanette
Verdacht: Untergrundtätigkeit. Eine Erfurter Umweltgruppe und die Staatssicherheit
Erfurter Interessengemeinschaft "Umweltschutz/Umweltgestaltung" beim Kulturbund der DDR unter Beobachtung der Stasi. Darstellung der Einflußnahme der Stasi zur Behinderung der Arbeit der Umweltgruppe anhand von Stasi-Akten. Rudolstadt/Jena 2001